Vergangenen Mittwoch fand das erste Visualisierungsbarcamp in Wien statt. Organisiert hat es Markus Engelberger und unter den Teilnehmer_innen waren mehr als 20 Visualisierer_innen aus Wien, Umgebung und Süddeutschland.
Das VBC2020 war nicht mein erstes Barcamp, im Dezember 2018 habe ich ja auf dem Mediencamp sogar schon mal eine Session zu Sketchnotes gehalten (s. meinen Einreichungs-Blogpost). Aber ich war noch nie vorher auf einem Event voller Visualisierungsprofis, was mich etwas einschüchterte, selbst eine Session vorzuschlagen – was ich am Ende dann doch tat.
Aber mal von vorne: Barcamptraditionen folgend stellten sich alle Anwesenden in drei Hashtags vor, die bestimmte Fragen beantworten sollten: So nutze ich Visualisierungen – Dafür setze ich meine Lebenszeit ein – Darüber möchte ich mich heute austauschen.
In der Session-Pitch-Runde schien sich erst kaum jemand zu trauen, etwas vorzuschlagen, letztendlich kamen wir aber doch zu einem Programm mit jeweils vier Sessions pro Zeitslot.
In Runde eins stand „Achtsamkeit, Resilienz & Life-Work-Balance“ von Barbara, „Lightning Decision Jam“ von Lisa „The Future of Graphic Recording/ Graphic Facilitation“ von Fridolin und „Kostenkalkulation“ von Johanna zur Auswahl.
Johannas Zusammenfassung ihrer Session zur Kostenkalkulation Ein Segelboot für die Lightning Decision Jam von Lisa
In der Kalkulationssession stellte sich heraus, dass es zwei verschiedene Ansätze gibt: All-Inclusive-Tagessätze oder das Addieren der verschiedenen Leistungen. Transparenz ist bei beidem sehr wichtig und Preis-Dumping wollen wir uns nicht gefallen lassen. Unser Know-How ist wertvoll und bietet einen großen Mehrwert, der Kund_innen vielleicht gar nicht unbedingt so klar ist.
In der zweiten Runde stand mein Vorschlag „Konkrete Praxis / Workflow“ neben „Gesellschaftliche Zielbilder“ von Fridolin, „Biographien live übersetzen“ von Karin und „Page One Figure – Gruppe anleiten“ von Julia.
„Biographien“ von Karin Fridolins Sessions gingen ineinander über
Ich hätte sehr gerne bei der Biographie-Session zugehört, aber ich hatte ja meine eigene, die sehr interessant wurde. Wir redeten über verschiedene Medien (Papier oder digital?), Apps (Pixel- oder Vektorgrafik?), Auftraggeber, die nicht genau wissen, was sie wollen, verschiedene Arten von Events (Input, Dialog oder Diskurs?), Vorbereitungen (Equipment, Themen, CI, Stil…), den Ablauf, der je nach Kundenwunsch erstaunlich verschieden sein kann und die Nachbereitung.
Besonders spannend fand ich Haralds „digitales Journal“ – statt ein Event „nur“ in einem Graphic Recording festzuhalten, schießt er Fotos davon und ergänzt sie direkt mit Visualisierungen. Seinen Vorschlag, Postkarten mit Ausschnitten eines Graphic Recordings an die Besucher_innen eines Events zu verteilen, finde ich ebenfalls großartig. Auf Vorschlag von Miriam von VerVieVas werde ich mir außerdem mal die Vektorgrafik-Apps concepts und adobefresco anschauen.
Was ich mir auch merken werde (der Hinweis kam von einer Social-Media-Expertin, doch wer das war, weiß ich nicht mehr, sorry!): Auf Social Media funktionieren Fotos vom Graphic Recording mit der/m Graphic Recorder_in viel besser – Gesichter sind einfach beliebt!
Der Nachmittag endete mit einem kurzen Bring-Back aus den verschiedenen Sessions und ging dann in „Networking“ aka lockere Gespräche über. Wirklich tolles Event, falls es nochmal stattfindet, bin ich gerne wieder dabei!