
„Science Journalism around the Globe during Times of Disruption“: Zu diesem Thema hat das Institute of Science and Technology Austria heute seine „Journalists in Residence“ auf die Bühne und Wissenschaftsjournos ins Publikum (so bin ich dort gelandet!) geladen.
Clare Watson aus Australien war erst selber Wissenschaftlerin, jetzt ist sie freelance-Journalistin, die in ihrer Arbeit das Scheinwerferlicht auf die Menschen in der Wissenschaft richtet. Ihr ist es besonders wichtig, mit dem Publikum in Verbindung zu treten, was bei lokalen Geschichten gut funktioniert.
Giorgia Guglielmi hat es ebenfalls aus der Wissenschaft in den Journalismus verschlagen, sie schreibt in ihrer Zweitsprache Englisch viel für Fachmedien wie Science oder Nature und am liebsten lösungsorientierte Geschichten. Im Kontext von Anti-Impf-Organisationen war sie schon mit Klagsdrohungen in ihrem Heimatland Italien konfrontiert.
Jackie Snow aus den USA berichtet seit 10 Jahren über AI-Themen und ruft vor allem im Kontext vorlauter Tech-CEOs und überzogener AGI-Prognosen zur Skepsis auf. Sie versucht mehr Aufmerksamkeit auf andere Anwendungen zu lenken, z.B. solche, die dem Umweltschutz dienen, indem sie z.B. Muster im Regenwald erkennen, die auf illegale Landebahnen hinweisen.
Monika Mondal bespielt als Wissenschaftsjournalistin eine Nische in den Medien ihres Heimatlandes Indien. Bei der Berichterstattung über Umweltverschmutzung muss sie dort allerdings ernsthaft um ihre Sicherheit fürchten, um die Pressefreiheit ist es schlecht bestellt. An ihrem Job mag sie den großen Enthusiasmus ihrer Interviewpartner_innen aus der Forschung, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
Klaus Taschwer vom Standard – damit wie Moderatorin Marlene Nowotny kein „Journalist in Residence“ – berichtete von der news fatigue der Österreicher_innen betreffend der Klimakrise und mangelndem Vertrauen in Wissenschaft und Medien. Er sieht den Wissenschaftsjournalismus in einer Doppelrolle als Cheerleader und Watchdog der Wissenschaft und hält Transparenz in disruptiven Zeiten für besonders wichtig.