Obwohl mich das Thema auf den ersten Blick nicht besonders interessiert hatte, war ich heute mal wieder bei der Aufmacher-Medienrunde. Anja Conzett stellte sich als unglaublich spannende und sehr beeindruckende Gästin heraus. Sie erzählte, wie ihr GEO-Hefte in einem kleinen Schweizer Bergdorf ein Tor zur Welt aufmachten und wie sie wegen eines medial schlecht aufbereiteten Korruptionsskandals endgültig beschloss, Journalistin zu werden.
Sie arbeitete erst in einer Schlachterei und schrieb schließlich für die Zeitung, die so unzureichend über den Skandal berichtet hatte. Nachdem ein einflussreicher Verbandschef der Zeitung drohte und einer ihrer Kommentare doch nicht gedruckt wurde, beschloss sie zu kündigen und fortan als freie Journalistin zu arbeiten.
Bei der Gründung des Republik-Magazins änderte sie ihre Meinung doch noch und ist jetzt angestellte Reporterin, die in ihren Longreads politische Missstände aufdeckt. Artikel aus diesem Onlinemagazin sind mir schon hin und wieder begegnet, doch wie cool dieses Crowdfunding-finanzierte Medium ist, wurde mir erst mit der Aufmacher-Medienrunde so richtig bewusst.